„Bari, du musst wieder in die Spur finden. Cesena ist schon in Topform.“

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„Bari, du musst wieder in die Spur finden. Cesena ist schon in Topform.“

„Bari, du musst wieder in die Spur finden. Cesena ist schon in Topform.“

Adriano Piraccini, ein waschechter Cesenaer, gehört zu jenen Spielern, die einen stillen, aber tiefgreifenden Eindruck hinterlassen haben. Über 400 Spiele absolvierte er für seinen Heimatverein Cesena, wo er in den intensivsten Jahren des Klubs Symbolfigur und Aushängeschild war. Von 1984 bis 1986 verbrachte er zudem zwei Saisons bei Bari, zwischen der Leidenschaft der „Della Vittoria“ und der Härte einer Stadt, die niemals zur Ruhe kommt. Heute, als aufmerksamer und kenntnisreicher Beobachter, betrachtet Piraccini seine beiden ehemaligen Vereine mit anderen Augen. Cesena ist in Topform und hat drei Siege in Folge eingefahren, den letzten vorgestern gegen Carrarese. Bari hingegen steckt in einer schwierigen Lage.

Der Enthusiasmus und der Zusammenhalt von Mignanis Team haben die Mannschaft aus der Romagna wieder zu großen Träumen angespornt (Platz zwei mit 20 Punkten, einen Punkt hinter Tabellenführer Modena, und der zweitbeste Angriff mit 16 Toren). In Apulien hingegen machen sich Zweifel, Spannungen und eine unterschwellige Unruhe breit, die die Leistung zu beeinträchtigen drohen. Mit der Klarheit eines Kenners der Kabine und der Herzen der Fans analysiert Piraccini – der Sprecher der Cesena-Akademie – diesen ersten Einblick in die Serie B offen und liebevoll. Er erzählt zwei sehr unterschiedliche Geschichten, die noch geschrieben werden müssen.

Piraccini, fangen wir mit Ihrem Cesena nach zehn Spielen als Schlüsselspieler an. Hatten Sie mit einem so starken Einfluss auf die Meisterschaft gerechnet?

Nein. Niemand hatte damit gerechnet. Der Transfermarkt war kein Erfolg. Der Wendepunkt war die Ankunft des ehemaligen Cremoneser Mittelfeldspielers Castagnetti. Zusammen mit Bisoli und Bastoni. Drei erfahrene Spieler, umgeben von jungen Talenten wie Francesconi und Berti. Letzterer ist ein Spieler, den man unbedingt im Auge behalten sollte. Er ist ein hervorragender Passgeber, spielt direkt und erarbeitet sich Freiräume. Er ist ein intelligenter Spieler mit guter Technik. Kein Ausnahmetalent, aber ein Spieler, der mit seinen Torvorlagen Akzente setzt, wie neulich gegen Carrarese und zuvor gegen Südtirol.

Was sind Ihrer Meinung nach die Geheimnisse des brillanten Starts der Bianconeri? Liegt es an der Organisation, am Enthusiasmus oder an etwas Tieferem?

„In der Kabine herrscht eine besondere Chemie. Die Neuzugänge im Transferfenster haben die technische Tiefe erhöht. Das sind Spieler, die in der Serie B den Unterschied ausmachen, vor allem, wenn sie körperlich fit sind.“

Mignani scheint dem Team eine klare Identität verliehen zu haben. Welche Art von Arbeit sehen Sie in Ihrer Cesena-Mannschaft, insbesondere im Hinblick auf Ihre Erfahrungen in Bari?

Mignani ist ein höflicher Mann, der von seinen Spielern hoch geschätzt wird. Kein Anführer vom Schlage eines Conte, sondern ein unkomplizierter Typ. Er lässt ein sauberes 4-4-2 spielen, in dem die Spieler ihre Rollen klar ausfüllen und genau wissen, was zu tun ist. Manche Spielzüge ergeben sich ganz von selbst, aus dem Zusammenspiel zwischen Trainer, Spielern und dem Umfeld. Nicht zu vergessen die starken, unkomplizierten jungen Spieler. Ich denke da auch an Shpendi.

Aus technischer Sicht, was ist Ihrer Meinung nach der Hauptunterschied zwischen diesem Cesena und dem aktuellen Bari?

«Ich habe Bari nicht gesehen, ich kann dazu nichts sagen».

Kommen wir nun zu Bari: Sind Sie überrascht von den Schwierigkeiten der Biancorossi, Konstanz und Spielfluss zu finden, obwohl sie auf dem Papier einen guten Kader haben?

„Dass Bari so weit unten in der Abstiegszone steckt, überrascht mich. Wir sprechen hier von einem komplizierten Verein. Die Hintergründe einzelner Spieler reichen nicht aus. Die Ergebnisse hängen davon ab, wer den Transfermarkt organisiert und wer die Mannschaft aufbaut.“

Als ehemaliger Fußballer und Experte für Kabinensituationen: Wie interpretieren Sie diesen Einbruch des Selbstvertrauens, der Bari scheinbar zurückhält? Liegt ein mentales oder taktisches Problem vor?

Caserta ist ein guter Trainer. Er hat seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt. Ich denke, Baris Schwächen liegen eher in der mentalen Verfassung. In der Serie B spielen Taktiken eine geringere Rolle als in der Serie A. Es ist ein hart umkämpfter Wettbewerb. Den taktischen Aspekt lasse ich dabei außer Acht.

Inwieweit beeinflusst Ihrer Meinung nach die Unzufriedenheit des Umfelds – der Fans, der Stadt – die Leistungen der Spieler?

Es gibt Orte wie Bari, wo es schwer ist, überhaupt auf den Platz zu kommen. Das erfordert Charakter. Mir ist das bei Inter passiert. Ein Fehlpass reichte schon, um ausgebuht zu werden. Also versteckt man sich. Proteste haben in kleinen Vereinen mehr Wirkung. In Bari hingegen riskiert man den Bankrott, wenn man dem Druck nicht standhält. Irgendjemand muss die Zeche zahlen.

Wie könnte Caserta versuchen, diesen Trend umzukehren? Braucht es mehr Mut, mehr Ausgewogenheit oder einfach nur mehr Zeit?

„Für einen Trainer gibt es nie genug Zeit. Schaut euch Palermos jüngsten Einbruch an. Bari kann sich erholen. Sie haben die Mittel dazu. Ungeachtet der Ungeduld der Fans.“

Am Sonntag wird es ein packendes Duell zwischen Shpendi und Moncini geben, die beide bereits fünf Tore erzielt haben. Oder fallen da noch weitere Treffer?

Auswärts hat Cesena fünf Spiele gewonnen und eines verloren. Das zeigt deutlich, wie gefährlich die Bianconeri auswärts sind. Bari erwartet ein hart umkämpftes Spiel. Die hochmotivierte Mannschaft, die als Favorit gegen die Biancorossi gilt, reist ins San Nicola.

Glauben Sie, dass Cesena um den direkten Aufstieg kämpfen kann? Kann Bari noch ins Playoff-Rennen zurückkehren?

Mit zwei Änderungen, eine im Angriff und eine in der Verteidigung, kann das Team aus Romagnoli den Aufstieg in die nächsthöhere Liga wagen. Es wird über eine Rückkehr von Juric spekuliert. In der Abwehr fehlt es an Leistung. Bari hat Zeit, wieder in Form zu kommen.

Als ehemaliger Spieler und Fußballfan, was erhoffen Sie sich für diese beiden Vereine, die so viel zu Ihrer Karriere und zum italienischen Fußball beigetragen haben?

Mit etwas Anstrengung könnte dies Cesenas Jahr werden. Bari darf sich nicht mit der Serie B zufriedengeben. Sie müssen in die Serie A aufsteigen, oder es zumindest versuchen. Dieses Team muss unbedingt den Durchbruch schaffen.

La Gazzetta del Mezzogiorno

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